Ernte Familie Walter Groß, um 1970

Die verfallene Fasanerie, 2020

Hühnerställe, 2020

Schweinestall, 2020

Landwirtschaft und Viehzucht

Für Grimme, wie für die gesamte Umgebung war und ist schon immer die Landwirtschaft und Tierzucht prägend. Aus den Jahren 1749/50 ist überliefert, dass in Grimme die Kartoffel nicht gedeihen, was sich später dann sichtbar änderte.

Vor 1945 waren es die Mittel- und Kleinbauern, nach 1954 bis 1990 die Landwirtschaftflichen Produktionsgenossenschaften, abgekürzt LPG genannt, und danach die aus diesen entstandenen Agrargesellschaften. Angebaut wurden und werden vor allem Getreide, Kartoffeln, Runkeln, Mais und Raps. heute liegt das Hauptaugenmerk mehr auf Getreide-, Mais- und den Rapsanbau.

Wie in den umliegenden Dörfern spielte über einen langen Zeitraum der Tabakanbau eine Rolle. Getrocknet wurde er auf den Hausböden und in den Scheunen der Hofstellen. Dieser „Bauerntabak“ ist in der Regel von Genossenschaften aufgekauft worden. Aber dieser kleine Tabakanbau existiert nicht mehr.

Kühe- und Schweinezucht spielte immer eine Rolle, verstärkt zu DDR-Zeiten. Nach der Wende schlossen diese Einrichtungen. 2000 gründete Katrin Dittrich eine ökologische Schweinezucht.

Lange Zeit gab es in Grimme zu DDR-Zeiten auch eine Gänse- und intensive Hühnerzucht. Diese wurde an drei Stellen im Ort in kleinen Ställen, Holzbaracken, praktiziert. Ende der 1960er Jahre wurden sie auf Grund der großen Mastkombinate aufgelöst, die Ställe wurden abgerissen.


1578

12 Bauern, 1 Hirte

1687

9 wüste Bauernhöfe, 6 Höfe werden mit Hugenotten besetzt

1711

14 Hüfner, 1 Hirte mit Vieh, 1 Kossät

1735

10 Bauerm,  7 Häuslinge, 1 Hirte, 15 Knechte, 9 Mägde

1900

12 Bauern, 7 Büdner


Bauernhöfe:  12 mit 20-100 ha, 7 mit 10-20 ha, 4 mit 5-10 ha und 12 mit 0,5-5 ha

1954

Erste LPG, Typ III mit 9 Mitgliedern

1964

54 Mitglieder, 1 LPG Typ I mit 4 Mitgliedern

1968/72

Zusammenschluss mit LPG Bergholz

1978

Pflanzenproduktion Brüssow, Stützpunkt Grimme


1987 - um 1993 Fasanerie des Forstbetriebes Torgelow


1993 - heute Ökologische Hühnerfarm der Familie Richter

1993 entstanden durch die Familie Richter eine ökologische Hühnerfarm mit zwei Hühnerställen am Rande des Dorfes. Sie wurden als Biolandbetrieb gegenüber dem Friedhof errichtet. Der Standort ist zufällig ganz in unmittelbarer Nähe einer der ehemaligen Hühnerställe zu DDR-Zeiten. Im März 2021 kam ein Mobilstall hinzu. Dieser kann, je nach Bedürfnis "der Hühner" auf andere Flächen bewegt werden. Die Eier von "Eiland Grimme" werden z.B. auf einem der beliebtesten Wochenmärkte Berlins, am Kollwitzplatz, verkauft.


2002 - heute Ökologische Schweinezucht Katrin Dittrich

Gehalten werden bis zu 70 Schweine, Saugferkel bis zur Muttersau und Eber. Das Fleisch wird über eine Erzeugergemeinschaft in den Naturkosthandel vermarktet.